Mehr Sein als Schein auf Ärzteseiten!

Viele Internetseiten im Bereich der Medizin wären noch zu optimieren. Dies betrifft häufig nicht das äußere Erscheinungsbild, sondern die Übersichtlichkeit, das Angebot an Kontaktmöglichkeiten und vor allem die Existenz ausführlicher und verständlicher Inhalte.

Immer wieder werden von Praxisbetreibern wie auch Kliniken und einzelnen medizinischen Fachbereichen das optische Erscheinungsbild und der Wunsch nach „Selbstdarstellung“ zu hoch priorisiert.

In diesem Beitrag wollen wir Sie darüber informieren, wie es Ihnen gelingt Ihre Webseite so zu gestalten, dass sie sowohl für Zuweiser und Kollegen wie auch für Patienten an Akzeptanz und Relevanz gewinnt und Ihre Einrichtung davon profitiert.

Die Seitenstruktur
Internetseiten haben oftmals eine eher unübersichtliche Menüstruktur. Das führt dazu, dass Seitenbesucher erst nach längerer Suche die Informationen finden, die sie suchen.

Gerade ältere Patienten fühlen sich dadurch aber überfordert und geben vielleicht sogar auf, weil sie sich nicht zurechtfinden. Statt dazu einzuladen, sich in Ruhe auf Ihrer Seite zu informieren und sich für Ihr Angebot zu entscheiden, vermindert eine unübersichtliche Seitenstruktur deshalb die Zahl der Interaktion mit Ihnen bzw. Ihrer Einrichtung.

Vor allem Kontaktmöglichkeiten sollten deshalb prominent dargestellt werden. Dies gelingt am besten mit einzelnen Buttons, die den Kontakt per E-Mail und der Telefon oder auch das automatische Versenden einer Rückrufbitte anbieten. Für einzelne medizinische Fachbereiche kann außerdem die Installation eines „Notfallbuttons“ oder die Einholung einer „Zweitmeinung“ ein sinnvolles Tool sein. Wichtig ist dabei, dass durch diese Funktionen der zuständigen Ansprechpartner auf möglichst direktem Weg erreicht und zeitnah auf die Anfragen reagiert wird.

Social Media-Kanäle sollten ebenfalls schnell auffindbar sein und nicht unter anderen Menüpunkten „versteckt“ werden.

Das Menü sollte zudem nicht zu viele Rubriken erhalten und die Bezeichnung der Menüpunkte kurz und prägnant sein. Statt einzelne Therapieangebote im Menü aufzuführen, ist es sinnvoll, zum Beispiel alle Angebote unter dem Menüpunkt „Therapien“ und einer entsprechenden Unterstruktur aufzuführen. Ähnliches gilt auch für „Diagnose“ oder „Krankheiten“.

Ein Menüpunkt „Service“ kann helfen, alle nützlichen Informationen übersichtlich aufzuführen. Dies können neben Kontakt- und Anfahrtsinformationen auch Medien und Presseartikel, Studien, Links oder Referenzen (Zertifikate, Preise, Netzwerkpartner) sein.

Die Haupt- bzw. Startseite
Häufig wird die Funktion dieser Seite auch von vielen Medizinern unterschätzt. Schließlich vermittelt sie Ihrem Seitenbesucher einen ersten Eindruck und soll motivieren, sich intensiver mit Ihrem Behandlungsangebot auseinanderzusetzen.

Hier gilt:
Vermeiden Sie triviale Formulierungen, wie zum Beispiel „Herzlich Willkommen“ und benutzen stattdessen inhaltlich prägnante und auch emotional starke Schlüsselsätze, die motivieren den Text weiter zu lesen.

Hier sollte der Text auf Ihre Zielgruppe abgestellt und sowohl die Inhalte wie auch das Wording so verfasst sein, dass es Ihre Adressaten anspricht und erreicht.

Darm- oder Lungenkrebspatienten sind meist sehr viel älter und haben ganz andere Interessen und Informationsbedürfnisse als zum Beispiel ein Adipositaspatient, der sich für einen bariatrischen Eingriff interessiert. Dies sollten die Texte immer berücksichtigen.

Motivieren Sie den Leser durch Verlinkungen im Starttext gezielt, interessante Inhalte oder Interaktionsmöglichkeiten zu suchen.

Neue Inhalte wie Blogartikel, personelle Veränderungen oder interessante Presseartikel sollten direkt auf der Startseite erscheinen und regelmäßig aktualisiert werden. Dies sorgt für Veränderung und Aktualität im Erscheinungsbild Ihrer Seite. Durch neue Inhalte motivieren Sie zum häufigen Besuch Ihrer Seite.

Gute glaubhafte Inhalte
Schaffen Sie Informationen von denen Zuweiser und Patienten wirklich profitieren. Stellen Sie nicht nur Ihr Diagnose- und Therapieangebot ausführlich dar, sondern berichten Sie über Ursachen und Folgen der einzelnen Krankheitsbilder, die Sie im Fokus haben und richten Sie Ihr Augenmerk auch auf das wichtige Thema der Krankheitsprävention.

Aktuelle Studien und regelmäßige Informationen über medizinische Entwicklungen verschaffen Ihrer Einrichtung ein modernes und innovatives Profil, wobei auch medizinische Themen, die nicht ausschließlich Ihre Fachbereiche oder Therapieangebote betreffen, eine hohe Relevanz haben können. Aktuelle Beispiele sind „Big Data in der Medizin“ oder der Einzug künstlicher Intelligenz in der Chirurgie oder Diagnostik.

Ein Blog kann Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre persönliche Sichtweise auf unterschiedliche Bereiche und Entwicklungen zu kommunizieren und auch schwierige Themen wie Ethik oder kritische Medizinentwicklungen zu kommentieren. Das schärft Ihr persönliches Profil als Mediziner und individualisiert Ihre Praxispräsenz im Netz.

Motivieren Sie Menschen, die Artikel zu kommentieren oder sie auf Social Media-Kanälen zu teilen. Laden Sie Gastautoren mit hoher Reputation ein. All diese Maßnahmen fördern die Reichweite und das Interesse an Ihrer Seite.

Auswahl des Bildmaterials
Auch wenn der Focus auf den hier bisher beschriebenen Faktoren liegen sollte, so hat die Auswahl der Bilder in mehrfacher Hinsicht eine große Bedeutung. Wenn Sie Bilder Ihrer Praxis, des Personals oder medizinischen Equipments veröffentlichen, schaffen Sie eine hohe Transparenz, die sowohl Patienten wie auch Kollegen zu schätzen wissen. Verzichten Sie auf zu viele kommerzielle Bilder und zeigen Sie was Ihre Besucher tatsächlich erwartet, wenn sie sich für Ihr Angebot entscheiden.

Bei Bildbeschreibungen von Bildern aus Ihrer Praxis benötigen Sie nur die Informationen, um wen oder was es sich in welchem Kontext handelt und die Einwilligung der abgebildeten Personen.

Bei Verwendung von Bildern, die Sie nicht selbst hergestellt haben, aber auch bei Bildern, die z.B. medizinisches Equipment (Marken) zeigen, empfiehlt sich vorab zu prüfen, ob die Abbildung von Seiten der Hersteller rechtlich eingeschränkt ist und sich gegebenenfalls die Genehmigung zur Verwendung einzuholen.

Berücksichtigen Sie bei der Motivwahl aber auch die Interessen und Wertvorstellungen Ihrer Zielgruppen sowie deren Altersstruktur. Sollten Sie umfassendes Bildmaterial über Ihre Einrichtung besitzen, so ist es sinnvoll, diese Bilder in einer Galerie einzustellen die im Menüpunkt „Galerie“ eingebunden wird.